
Phillis Dalley
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Wachstumshormone spielen eine zentrale Rolle bei der körperlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ihre gezielte Anwendung kann lebenslange Folgen für die Gesundheit und das Wohlbefinden haben. Die Nebenwirkungen, die mit einer Hormonersatztherapie verbunden sind, müssen daher sorgfältig überwacht und bewertet werden.
Behandlung von Wachstumsstörungen im Kindes- und Jugendalter
Wachstumsstörungen bei Kindern können genetisch bedingt sein oder durch Stoffwechsel-, hormonelle oder strukturelle Faktoren ausgelöst werden. Die häufigste Indikation für die Gabe von Wachstumshormonen ist das Verdünnungswachstum (GHD), also ein Mangel an körpereigenem HGH. Weitere Anwendungsgebiete umfassen das Turner-Syndrom, den Prader-Willi-Stoffwechselstörung und Fälle mit chronischen Erkrankungen, bei denen das Wachstum beeinträchtigt wird. Die Therapie beginnt in der Regel im Alter von etwa drei bis sieben Jahren und setzt sich fort, bis die Pubertät abgeschlossen ist oder das gewünschte Körpergewicht erreicht wurde. Dosierungen werden individuell angepasst, basierend auf Körpergewicht, HbA1c-Werten und hormonellen Spiegeln.
Die Nebenwirkungen einer Wachstumshormontherapie können vielfältig sein:
Ödeme durch Flüssigkeitsretention, besonders in Extremitäten und Gesicht.
Hyperglykämie oder Insulinresistenz, die mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes einhergehen kann.
Kopfschmerzen, Übelkeit und gelegentlich Schmerzen im Bereich der Injektionsstelle.
Zunahme von Muskel- und Knochenwachstum, was zu Knochendruck oder Gelenkschmerzen führen kann.
In seltenen Fällen besteht ein erhöhtes Risiko für Tumorentwicklung, insbesondere bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Neurofibromatose Typ 1.
Die Überwachung umfasst regelmäßige Bluttests zur Messung des Insulin- und Glukosespiegels, bildgebende Verfahren zur Beurteilung der Knochenstruktur sowie klinische Bewertungen auf Anzeichen von Ödemen oder Schmerzen. Sollte eine signifikante Hyperglykämie auftreten, kann die Dosis reduziert oder das Medikament abgesetzt werden.
The treatment of growth disorders in childhood and adolescence
Die Therapieprinzipien gelten international ähnlich, wobei regionale Leitlinien leichte Unterschiede in Dosierung und Monitoring aufweisen können. In den USA wird häufig ein täglicher subkutaner Insulin-ähnlicher HGH verabreicht, während in Europa oft eine wöchentliche oder monatliche Injektion bevorzugt wird. Die Wirksamkeit wird durch regelmäßige Messungen der Körpergröße, des BMI und von Wachstumskurven bewertet. Zusätzlich werden neuroendokrine Marker wie IGF-1 überprüft, um die physiologische Wirkung zu bestätigen.
Ein zentrales Ziel ist es, die natürliche Pubertätsentwicklung nicht unnötig zu verzögern. Daher wird häufig ein „Growth-Spurt" in der frühen Pubertät angestrebt, gefolgt von einer Dosisreduktion oder -abstinenz. Die psychosoziale Unterstützung spielt eine wichtige Rolle: Kinder und Eltern werden über mögliche Nebenwirkungen informiert, um Angst vor unerwarteten Komplikationen zu reduzieren.
Lernziele des Beitrags
Verständnis der Indikationen für die Gabe von Wachstumshormonen bei Kindern und Jugendlichen.
Kenntnis der häufigsten Nebenwirkungen und deren klinische Bedeutung.
Überblick über internationale Therapieprotokolle und Monitoring-Strategien.
Fähigkeit, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Sensibilisierung für die psychosozialen Aspekte einer langfristigen Hormonersatztherapie.
Durch eine fundierte Kenntnis der Nebenwirkungen und ihrer Handhabung können Ärzte, Therapeuten und Eltern gemeinsam sicherstellen, dass die Behandlung von Wachstumsstörungen sowohl wirksam als auch sicher ist.